Ob rot, weiß oder rosé…
Weinliebhaber gibt es viele unter uns. Vorallem jetzt im Sommer ist so ein Gläschen Wein am Abend inklusive Sonnenuntergang kaum wegzudenken.
Nun steht auch die Weinwelt an der Schwelle zu einer Verpackungsrevolution. So selbstverständlich heute Schraubverschlüsse den bisher gut bekannten Korken auf vielen Weinflaschen abgelöst haben, so selbstverständlich müssen in wenigen Jahren Alternativen zur Weinflasche aus Glas sein.
Bag-in-Box, Weinschlauch, PET, recycelbare Aluminium-Dosen oder sogar Weinflaschen aus Papier sind der aktuelle Trend. Ebenfalls neu auf dem Markt: Wein in Pfandflaschen und die dadurch entstehende Nutzung des bisherigen Pfandsystems. Die Gründe für diesen Trend sind sowohl ökologischer als auch ökonomischer Natur. So reduziert beispielsweise eine 3 Liter-Bag-in-Box, verglichen mit den entsprechenden Standard-750-ml-Glasflaschen, den CO2-Fußabdruck um 84 Prozent. Hinzu kommt die CO2-Einsparung beim Transport und in der Gesamtbetrachtung eine Kostenreduktion, der Wein kann also günstiger angeboten werden.
Was sind Bag-in-Bag-Boxen?
Die so genannte Bag-in-Box ist eine Verpackung speziell für Flüssigkeiten in der Lebensmittelbranche. Das englische Wort Bag-in-Box, kurz auch BiB genannt, bedeutet wörtlich „Beutel-in-Schachtel“, andere Bezeichnungen sind Baginbox, baginabox oder bag-in-tube. Bag-in-Box-Verpackungen bestehen aus einem Karton und einem innenliegenden Beutel aus Kunststoff oft auch mit integriertem Zapfhahn. Da der innenliegende Saftbeutel unter Vakuum befüllt wird, bleibt so die Flüssigkeit bis zu zwei Jahre haltbar. Der stabile Karton ist bis zu 40-mal wiederverwendbar und schützt Plastikbeutel vor Sonneneinstrahlung.
Woraus setzt sich der CO2-Fußabdruck bei Wein zusammen?
Der CO2-Fußabdruck von Wein wird über drei Hauptfaktoren definiert:
1) Verpackung
2) Transport
3) Weinanbau und Weinbereitung
Zusammen machen diese Bereiche beim Wein fast neunzig Prozent der CO2-Emissionen aus.
Die Verpackung steht mit ca. 45 Prozent Anteil am CO2-Fußabdruck eines Weins klar an erster Stelle. Innerhalb der Verpackung kommt Glas auf enorme 85 Prozent als Anteil. Den Rest machen Korken, Pappkartons und Papier für die Weinetiketten aus.
Auf den Transport der Flaschen entfallen etwa 25 Prozent, auf den Weinanbau und die Weinerzeugung zirka 17 Prozent.
Als aufmerksamer Leser können wir nun gut nachvollziehen, warum die Verpackung von Wein nun revolutioniert werden soll. Die schweren Glasflaschen sind ein Killer im Sinne der Nachhaltigkeit. Viele Weinhersteller setzten leider noch sehr viel auf aufwendige Designs im Flaschenbereich. Dabei kann es schon einmal passieren, dass die reine Flasche auf ein Kilogramm oder sogar mehr kommt. Die meisten Weingüter setzen zum Glück Glasflaschen ein, welche zwischen 500 und 650 Gramm wiegen. Es gibt sogar ganz umwelt- und klimabewusste Weingüter, deren Flaschen nur 400 Gramm schwer sind. Trotz Bemühungen den Wein in Glasflaschen weiter zu verkaufen ist trotz all dem die Bag-in-Box-Weine am CO2-freundlichsten.