Die Verpackung gehört zu einem der wichtigsten Elemente in der Produktion, Logistik und Vermarktung von Produkten. Unabhängig davon, um welche Art der Verpackung es sich handelt, erfüllt sie mehrere für ein bestimmtes Produkt wichtige Funktionen. Für Hersteller spielen vor allem alle Aspekte hinsichtlich des Transports, der Lagerung und der Attraktivität eine wichtige Rolle. Der Käufer interessiert sich in erster Linie für Informationen über die Haltbarkeit, Verwendung und Inhaltsstoffe der Ware. Um Anforderungen des Herstellers und Endverbrauchers zu erfüllen, ist eine genaue Verpackungsanalyse von großer Bedeutung.
Was wird unter dem Begriff Verpackungsanalyse verstanden?
Verpackungsanalyse beschreibt den Findungsprozess einer optimalen Verpackung für ein bestimmtes Produkt. Hierbei wird nicht nur das Produkt, sondern die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet. Die Berücksichtigung des IST-Zustandes, die Festlegung des SOLL-Zustandes und die Identifizierung der Handlungsfelder gehören zu den wichtigen Bausteinen der Verpackungsanalyse. Die Analyse von Verpackungen beinhaltet zudem die Untersuchung von Veränderungen, die bei der Produktherstellung sowie Verwendung auftreten und die Identifizierung von Trends, die zu solchen Veränderungen führen können. Die Verpackungsanalyse beginnt mit der Untersuchung verschiedener Standpunkte der Marktakteure.
Bedürfnisse der Käufer
Bei der Analyse der Verpackung werden die Bedürfnisse der Käufer bewertet. Im Wesentlichen gehören dazu folgende Bedürfnisse:
- Bequemlichkeit und Sicherheit beim Kauf
- Transportmöglichkeit
- Öffnen sowie Verschließen der Verpackung
- Entsorgung
- Verfügbarkeit wichtiger Informationen wie Gewicht, Inhaltsstoffe und Verfallsdatum
Bedürfnisse der Hersteller
Bei der Verpackungsanalyse werden ebenso die Bedürfnisse des Herstellers identifiziert:
- Attraktivität für den Käufer
- Informationen über den Hersteller
- Gesetzlich vorgeschriebene Produktinformationen
- Übereinstimmung der Verpackung mit den Sicherheits-, Umwelt- und Rechtsnormen des Landes, in dem das Produkt verkauft wird
- Anpassungsfähigkeit an die Anforderungen des Zielmarktes (Größe, Benutzerfreundlichkeit, Ästhetik)
- Unterschied zur Verpackung der Mitbewerber (Individualität, Image)
Wo macht die Verpackungsanalyse am meisten Sinn?
Unternehmen mit einer großen Produktionskette profitieren am meisten von einer Verpackungsanalyse. Denn verpackungsrelevante Prozesse in produzierenden Unternehmen gehören zu den zentralen Kostentreibern. Aber auch kleine Hersteller können dank der Verpackungsanalyse Ihr Potential gegenüber der Konkurrenz deutlich verbessern und den Umsatz steigern. Bei unklaren Verpackungsprozessen, steigenden Produktionskosten und Kundenreklamationen, zunehmender Verpackungsvielfalt sowie geringer Verpackungsexpertise, lohnt sich die Durchführung einer Verpackungsanalyse durch einen erfahrenen Experten.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Verpackungsanalyse?
Eine detaillierte Verpackungsanalyse bringt mit sich viele Vorteile. Neben der Kostenoptimierung durch Reduzierung von Verpackungsmaterialien erfolgt die Verringerung des Packvolumens und die Optimierung der daraus resultierenden Lagerungsmöglichkeiten. Auch die positiven Aspekte der Nachhaltigkeit, des ökologischen Mehrwertes, rechtliche Sicherheit sowie verbesserte Marketingpotentiale auf dem Wettbewerbermarkt gehören zu wichtigen Vorteilen einer erfolgreichen Verpackungsanalyse.
Phasen der Verpackungsanalyse
Die Verpackungsanalyse kann in folgende vier Phasen eingeteilt werden:
1. Situationsanalyse
In der ersten Phase wird der IST-Zustand in allen relevanten Verpackungsprozesse gründlich analysiert und beurteilt. Hierbei erfolgt die Erhebung aller wichtigen Daten. Dazu gehören beispielsweise die Prüfung der Verpackungsmaterialien, Anzahl von Kundenreklamationen, Lagereffizienz sowie die Belegung der Produktionsflächen.
2. Aufstellung des Konzeptes
In der zweiten Phase der Verpackungsanalyse erfolgt die Aufstellung eines Konzeptes. Bei der konzeptionellen Arbeit werden auf Basis der Erfahrung und des Knowhows des Verpackungsberaters Verbesserungspotentiale identifiziert und als Ziele formuliert (SOLL-Zustand). Die notwendigen Schritte zur Zielerreichung werden konzipiert.
3. Implementierungsphase
In der Implementierungsphase werden die einzelnen Schritte unter strengen Dokumentationsvorgaben umgesetzt. Falls notwendig, werden Konstruktionszeichnungen und Prototypen der Packmittel erstellt und sorgfältig geprüft. Nach der Freigabe der Muster erfolgt die Implementierung in den Produktions- bzw. Verpackungsprozess.
4. Beurteilungsphase
Die Beurteilungsphase sieht die Bewertung der Verpackungsanalyse vor. Hierbei werden noch einmal rückblickend alle Teilprozesse und Schritte analysiert. Am Ende der Beurteilungsphase erstellt der Berater ein Verpackungsanalyse Schreiben, in dem alle durchgeführten Änderungen detailliert dokumentiert sind. Nicht selten wird dabei der gesamte Prozess in Teilprozesse unterteilt z. B. Verpackungsanalyse in der Logistik. Bei Unternehmen, die sich auf unterschiedliche Produkte spezialisiert haben, kann sich die Dokumentation auf bestimmte Teilbereiche beziehen z. B. Verpackungsanalyse Lebensmittel.
Verpackungsanalyse Beispiel
In der Phase der Situationsanalyse wird festgestellt, dass bei einer bestimmten Verschlusslösung eine Vielzahl an Kundenreklamationen vorliegt. Der Verpackungsfachmann erkennt ein Verbesserungspotential und schlägt bei der Konzeptaufstellung auf Grundlage seines Fachwissens und Erfahrung eine andere Verschlussart vor. In der Implementierungsphase werden Verpackungsmuster mit dem neuen Verschluss erstellt, geprüft und in den Produktionsprozess implementiert. Anschließend erfolgt die endgültige Prüfung des Prozesses, der Dokumentation sowie die Evaluation der Kundenzufriedenheit.
Die Verpackungsanalyse dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern macht das Unternehmen zukunftsfähig.